Eigener Wärmepumpentarif: Vorteile, Nachteile & das Kaskadierte Zählerkonzept
Eine Wärmepumpe kann über einen speziellen Wärmepumpentarif betrieben werden, der oft günstiger als der Haushaltsstromtarif ist. Dafür ist in der Regel ein separater Stromzähler erforderlich.
Was ist ein Kaskadiertes Zählerkonzept?
Dieses Konzept kombiniert mehrere Zähler, um den Stromverbrauch der Wärmepumpe getrennt vom Haushaltsstrom zu erfassen. Ein Hauptzähler misst den Gesamtstromverbrauch, während ein zusätzlicher Zähler den Wärmepumpenstrom erfasst. Dadurch lassen sich unterschiedliche Tarife anwenden. Diese Schaltung ist die einzig sinnvolle Variante einen Wärmepumpentarif mit einer Selbstnutzung der PV-Anlage zu kombinieren.
Vorteile eines Wärmepumpentarifs:
✅ Günstigere Strompreise durch spezielle Tarife für Wärmepumpen
✅ Entlastung des Haushaltsstroms durch getrennte Abrechnung
✅ Transparenz beim Verbrauch durch klare Trennung der Stromnutzung
Nachteile:
❌ Zusätzliche Installationskosten für den zusätzlichen Zähler und das Konzept
❌ Sperrzeiten für steuerbare Verbraucher (zeitweise Abschaltungen möglich)
❌ Komplexere Abrechnung im Vergleich zu einem einzigen Haushaltsstromtarif
Moderne Wärmepumpen verfügen über eigene nicht geeichte Strommessungen, um die Eigentümer einen Überblick über ihre Heizkosten zu ermöglichen. Diese Werte sind nicht geeignet, um einen Wärmepumpentarif anzumelden.
In den meisten Fällen ist der preisliche Vorteil des Wärmepumpentarifs so gering, dass sich der Umbau nicht rechnet. Der Anschluss über den Haushaltsstrom ist die häufigste gewählte Option unserer Kunden.
1. Parallelschaltung
Die Wärmepumpe wird über einen eigenen Stromzähler parallel zum Haushaltszähler ans Netz angeschlossen. Dadurch kann ein spezieller Wärmepumpentarif genutzt werden, der meist günstiger ist als der allgemeine Haushaltstarif. Eine Photovoltaikanlage kann entweder den Haushalt oder die Wärmepumpe mit Strom versorgen, jedoch nicht beides gleichzeitig.
2. Wärmepumpen-Kaskadenschaltung
Möchte man sowohl die Hausverbraucher als auch die Wärmepumpe mit Solarstrom versorgen und dennoch den Wärmepumpentarif nutzen, ist eine Wärmepumpenkaskade erforderlich. Dabei werden die beiden Zähler in Reihe geschaltet. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe wird rechnerisch bestimmt: Zuerst werden die Hausverbraucher mit Solarstrom versorgt, und nur der überschüssige Strom steht der Wärmepumpe zur Verfügung.
3. Wärmepumpe mit Haushaltstarif
Es ist auch möglich, auf den Wärmepumpentarif zu verzichten und die Wärmepumpe über den Haushaltsstrom zu betreiben. In diesem Fall werden sowohl die Hausverbraucher als auch die Wärmepumpe gleichmäßig mit Solarstrom versorgt. Dadurch lässt sich der Eigenverbrauchsanteil der Wärmepumpe nicht mehr direkt über die Zählerablesung ermitteln. Allerdings erfassen moderne Wärmepumpen ihren Energieverbrauch selbst.
Vorteil:
✅ Ein Zähler samt der zugehörigen Grundgebühr entfällt. Dies lohnt sich insbesondere, wenn die Wärmepumpe einen niedrigen bis normalen Netzbezug hat oder die Ersparnis im Wärmepumpentarif sehr gering ist.
Legende:
PV = Photovoltaikanlage HAK = Hausanschlusskasten
WP = Wärmepumpe Netz = Versorgungsnetz
EG = Eigentumsgrenze kWh = Kilowattstunden (Zähler)
(Die Pfeile geben die Zählrichtung an. Einrichtungs- / Zweirichtungszähler)
Ein Beispiel zur Berechnung der Ersparnis mittels Wärmepumpentarif. Achtung: Alle Häuser, Wärmepumpen, PV-Anlagen und Tarife verhalten sich anders und die Tarife schwanken. Diese Rechnung dient daher lediglich als Beispiel zur Veranschaulichung der Systematik, spiegelt jedoch unsere Erfahrungswerte wider.
Annahmen:
Jährlicher Verbrauch der Wärmepumpe: 6.000 kWh
Preisvorteil durch den günstigeren Tarif: 4 Cent pro kWh
Jährliche Grundgebühr für den zusätzlichen Zähler: 150 €
PV-Anlage: 11kWp
Kaskadenzähler nachrüsten: 1.500 – 3.000 €
Ohne PV-Anlage:
Gesamtersparnis = 6.000 kWh × 0,04 €/kWh = 240 €
Effektive Ersparnis = 240 €−150 € = 90 €
Amortisation Zählerumbau = 1.500€ / 90€/a = 16,6 a (Jahre)
Fazit: Die Ersparnis durch den Wärmpumpentarif kommt erst nach rund 16 Jahren zum Tragen und beträgt dann 90€ pro Jahr (7,50€ / Monat).
Mit PV-Anlage:
Eigenanteil PV = 40%
Gesamtersparnis = 6.000 kWh x 0,6 (PV-Faktor) × 0,04 €/kWh = 144€
Effektive Ersparnis = 144 €−150 € = -6 €
Amortisation Zählerumbau = 1.500€ / -6€/a = Nie
Fazit: Es gibt keine Ersparnis, die Grundgebühr des Tarifes ist höher als die Ersparnis.
Für Ihre individuelle Lösung beraten wir Sie gerne vor Ort oder in unserem Showroom.

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